WE Chaosfrei
Und wie haben du und Papa das Wochenende verlebt, frage mich gestern Abend Mama am Telefon und man beachte dabei die Priorität der namentlichen Abfolge der Personen.
Ach ganz gut soweit, sagte ich, obwohl Piep langweilig die treffendere Bezeichnung gewesen wäre. Denn die Wochenenden, wo sich Papa abends zum Nachtdienst begibt und aus selbigen am folgenden Morgen müde seine Glieder aufs Sofa fallen lässt, bieten wenig Gelegenheit für lustige Zweibeiner Episoden.

Papa ist maximal zweieinhalb Stunden in wachen oder scheintoten Zustand, je nach Betrachtungsweise, zu Hause, die restliche Zeit schläft er oder ist halt weg, um Taschengeld für Lotty zu verdienen.
So nutze ich die wenige gemeinsame Zeit gern aus, um ihm Gesellschaft zu leisten, auch wenn sich die Kommunikation meist nonverbal gestaltet. Mag daran gelegen haben, dass Papa gestern früh nach der Schicht und nach zwei wirklich kleinen Schlückchen aus dem Feierabendbier dem anspruchsvollen TV-Programm nicht mehr folgen konnte. Zuerst gab es leichte Zuckungen um seine Augen, dann wurde sein Körper zusehends entspannter und schliesslich sackte der Kopf nach hinten auf die Lehne weg. Nur sein Schnarchen war (noch) nicht zu hören.

So musste ich ihn wachrüsseln und gab ihm den freundschaftlichen Rat, doch die Schlafstatt zu wechseln, da dass Sofa nicht wirklich bequem wäre. Wenig später lagen wir im Bett, Korrektur, Papa sass noch, weil er unbedingt die Sendung zu Ende schauen wollte (Trickfilm!!) Ich hab den Schluss gesehen, Papa nicht, denn keine 5 Minuten nach dem Bettengang begann wieder der Versackungsprozess, nur diesmal verzichtete ich darauf, ihn zu wecken. Manchmal kann ich wirklich schrecklich lieb sein, nur die Langeweile liess sich damit nicht vertreiben.

Das wird sich heute zum nachmittäglichen Bade ändern, sobald ich die Quietschentchen instruiert habe…

Miss L

Kommentieren