Freitag, 28. Dezember 2007
Ich bin so voll
...würde ich gerne behaupten können, aber dem ist nicht so!
Seitdem mein Zweibeiner beschlossen hat, das sich Schoki sehr gut auf einem Glasteller statt im Munde präsentiert, leide ich unter akutem Schokimangel! Was Herr Papa gerne gegen argumentiert, dass ich dafür gesunde Zähne und ansprechende Körperproportionen behalte. Mir egal, ich hatte eigentlich einen 5 Kilo Schoki Weihnachtsmann auf den Wunschzettel geschrieben, allein die Erfüllung des Wunsches blieb mir verwehrt. Nun plage ich mich damit herum, dass Papa aufgrund seines reduzierten Schoki Bedarfes kaum noch was geschenkt bekommt und ich mich mühsam auf die Suche nach versteckten Nestern begeben muss.

Da grenzt es schon fast an Beleidigung, dass er mir zwei alte Schoki Männer aus seinem Weihnachtsgeschenk von der Firma abgab. Sicherlich nur aus dem Grund, weil Papa mit dem Präsent herzlich wenig anzufangen wusste. Den Kaffee mochte er nicht und liess ihn gleich für die Büromaschine da, der Stollen wird weit über seine ausgezeichnete Haltbarkeit in unserer Küche herumlungern und den traurigen Rest bekam ich ab. Für das Kleingeld wäre in unseren Augen eine Spende sicherlich sinnvoller gewesen, so kamen wir uns beide ziemlich verarscht vor.

Trotzdem konnte Papa seinen weihnachtlichen Nachtschichten etwas Positives abgewinnen. Man umgeht damit problematischen Familienfeiern, macht Bescherung, wenn andere noch auf DEN Tag warten und lebt sonst recht friedlich am Feste vorbei. Schön für ihn, nur meine Schoki, die hätte ich doch noch ganz gern....

Miss L

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Montag, 17. Dezember 2007
MinusWinter
Der bisherige Winter bekommt von mir heute Punkte abgezogen!
Den ersten ziehe ich eigentlich mehr für den Herrn Papa ab, der seit einigen Wochen in die zweite Wintersaison mit gleichnamigen Reifen auf unserem Franzosenmobil kurvt und den leisen Verdacht des Vorjahres äusserte, dass den Gummis auch dieses Jahr eine Schneetaufe verwehrt bleiben könnte. Wir haben es eigentlich beide nicht so mit der geschnittenen Variante des herkömmlichen Regentropfens, aber eine einmal getätigte Investition sollte sich bitteschön eines Tages lohnen, oder? Ach ja, ich höre schon die Fetischisten des schwarzen Kautschuks, die da rufen, aber so wisse doch, auch bei tieferen Temperaturen lohnt sich der Wechsel auf die Flockenpneus! Ja meinetwegen, ich halte derweil weiterhin Ausschau nach der ersten Flocke, weil mir dieses Dauergrau am Boden und Himmel langsam auf den Rüssel geht!!!

Minuspunkt zwei geht auch dieses Jahr unweigerlich an das Weihnachtsunlied eines jeden Jahres... Soll ich es wirklich aussprechen? Ja natürlich meine ich WHAM und ihr ausgedudeltes Last Christmas. Immerhin haben sich unsere Ohren bis heute am frühen Morgen davor schützen können, in dem potentielle Gefahrenquellen konsequent gemieden werden. Formatradios zum Beispiel und davon gibt es im Berliner Lande leider viel zu viele.
So wie Musiksender, die den Namen nur noch ausserhalb der gewohnten Sendezeit „verdienen“, wie um kurz nach 5 in der Früh auf VIVA, wo man ebenfalls den Karton mit der Aufschrift Weihnachten“ ausgepackt hat und den schlaftrunkenem Auge und Ohr dieses Urtier der musikalischen Unterhaltung antut. Da braucht es keinen starken, schwarzen Kaffee mehr, um Weglauf Instinkte zu wecken.
Genauer betrachtet muss man aber die 4 Jungs (?), Männer (?), zu ihrem genialen Geniestreich beglückwünschen. Hauen vor Unzeiten ein Lied auf den Markt und streichen alljährlich zu Weihnachten neue Tantiemen ein. Leichter kann man sich sein Weihnachtsgeld glaub nicht verdienen, deswegen werde ich jetzt ein Tonstudio aufsuchen, hat ja eh keinen Zweck, dieses Gewarte auf den Schnee...

Miss L

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Montag, 10. Dezember 2007
Ausgewichtelt
Eines Abends im Bett sagte Papa zu mir, Lotty, ich muss dir ein Geheimnis verraten. Das an sich ist schon eine Tautologie, denn Papas Gedanken sind für mich so geheimnisvoll wie die Lottozahlen vom letzten Samstag! Ich kenn sie schon, denn wenn ich ihn ansehe, sehe ich seine Gedankenzüge durch den Hohlraum, den er Gehirn nennt, ohne Halt durchrasen.
Im Moment seiner nächtlichen Ansprache hielten sie aber an einem der seltenen Halte inne und gaben folgende Wörter hörbar an mich weiter.

Weisst du Lotty, eigentlich finde ich es gar nicht schlimm, das wir nicht wichteln. Aha, woher rührt diese weisliche Erkenntnis?, fragte ich. Es ist doch so, fing er an zu dozieren, man zieht einen Namen aus einer zufälligen Gruppe von Kollegen, Freunden, Klassenkameraden und kann im ersten Moment damit gar nix anfangen. Kurze Pause und Gelegenheit, für den Gedankenzug den nächsten Halt zu finden. Damit bindet man sich im eh selten schönen, vorweihnachtlichen Stress, ein weiteres Problem ans Bein. Und welches?, fragte ich Papa, um ihn bei Laune zu halten.

Neben all den Fragen, wem schenke ich was, kommt noch die hinzu, was schenke ich meinem Wichtel im fixen vorgegebenen Wert, damit er sich freut? Im günstigsten Falle habe ich einen emotionalen Bezug zu der Person und auch eine Idee, worüber sich diese freuen könnte, liege dann aber mit dem Wert des Geschenkes weit übern Limit und fühle mich schlecht, weil mein Beschenkter nur neidig-missgünstige Blicke auf sich zieht und sich alle fragen, welcher Idiot es gewagt hat, soweit das Limit zu überschreiten! Den Satz muss ich erst einmal verdauen, doch weiter rauscht der Gedankenexpress.

Im ungünstigen Falle, der eher die Regel ist, hab ich keinen direkten Bezug zu meinem Wichtel, schleiche durch sinnlose Geschäfte, um ziemlich sinnloses Zeug anzuschauen und am Ende hab ich was völlig sinnlos unnützliches innerhalb des Limits gefunden. Pause. Ich wachte wieder auf und fragte beflissen, Und?
Hab ich wieder ein schlechtes Gewissen, weil mein Wichtel sich anstandsmässig freut, im gleichen Moment aber denkt, wenn ich den Idioten ausfindig mache, der mir den Müll geschenkt hat, dann aber.... während der Rest der Wichtelfeier in grosses Gejole ausbricht, weil jeder froh ist, dass es doch noch ein dümmeres Geschenk gibt als das eigene. Und was willst du mir damit sagen?, fragte ich noch.

Das ich mich auf meine erste Weihnachtsfeier meiner neuen Abteilung freue, weil es da nichts zu wichteln gibt und nun schlaf Lotty, ist schon spät....

Gute Nacht

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Dienstag, 27. November 2007
Falsche Geschäfte
Wer von Euch ab und zu oder desöfteren eine längere Autobahnfahrt (darf man das nach E. Herman noch so direkt sagen oder ist das auch schon auf dem Index???) unternehmen muss oder darf, wird das kennen. Irgendwann muss der Morgenkaffee oder das Bier der letzten Nacht entsorgt werden. Idealerweise über den normalen Verdauungsvorgang, was nix anderes heisst, die Blase drückt.
Also wird kurzerhand der nächstbeste Rasthof angesteuert, Wagen geparkt und ab geht es im hurtigen Spurt zur Verrichtung eines menschlichen Bedürfnisses. Doch Halt, sooo einfach darf das in unserem feinen deutschen Lande nicht von sich gehen! Nein, ein silbrig glänzender Automat im Beisein seines nicht minder gottlosen Bruders, dem Drehkreuz, verhindert den unbegrenzten Durchgang zur gesehligten Schüssel. Heiliger Himmel aller Scheisshäuser, was soll das?

Ganz einfach, mit der Einwerfung eines kleinen Obolus in Höhe von 50 Euronen Cent (Automat wechselt, kein Problem, na was für ein Glück) und der Mitnahme eines scheinbar sinnlosen Stückes Papier erwirbt man sich den Zutritt zum Bereich des Santitärporzellans Je nach baulicher Beschaffenheit folgt noch ein kurzer Irrlauf zum geschlechtsspezifischen Entsorgungsplatz, eventuell begleitet von freundlichen Hinweisen der Klomansell. Herzlichen Dank.

Da steht er nun der Mann und sitzt die Frau und erblickt im Erleichterungsprozess einen freundlichen Hinweis der Sanitärfirma. Fertig? Dann einlösen! Äh, bitte wie was? Was soll ich einlösen? Mein Geschäft, das im wasserlosen Urinal versickert oder im grösseren Falle im Tiefspüler geruchsfrei dahin schwabbert? Nein du Dummi, den Gutschein (neudeutsch Voucher genannt), den der Kloautomat ausspuckte!

Na super, dafür, dass ich für ein Geschäft, dass die Natur vorgibt, schon zahlen muss, soll ich jetzt noch euren verwässerten und überteuerten Kaffee schlürfen und dazu in ein viel zu altes Brötchen und/oder Schnitzel beissen, nur damit ich das Gefühl habe, nicht umsonst die Sanitärzentrale mit bescheidener Fahrstuhlmusik besucht zu haben??? Und vor allem, was macht das für einen Sinn? In der Regel kann man erst was ausscheiden, was man zu sich genommen hat, oder hat mir Papa Biologie völlig falsch beigebracht? Mir kommt da nur ein Gedanke in den Sinn und der heisst ganz eindeutig, billige Abzocke, den unsere Vouchers sind dank mitgereistem Kaffee und Brötchen ungenutzt in den Papierkorb gewandert. Sinn hätte er nur, wenn man ihn zum nächsten Pinkelstop als Gratiseintritt in die heiligen Hallen nutzen könnte, aber denkste.

Um nochmal auf Frau E.Herman und dem Herrn H mit den Autobahnen zurückzukommen.. Der Mensch plante praktisch, Raststätten gab es wegen Nahrungsmangel eh nicht und die Bedürfniszonen an den neu geschaffenen Autobahnen waren eine schlichte Betonpiste etwas tiefer in den Wald hinein. Früher war manches doch besser, nicht war Frau E.H.?

Miss L

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Donnerstag, 22. November 2007
BlauGelb auf Rot
Wenn mich jemand fragen würde, nenn mir ein anderes Wort für Papa, würde ich sofort Traumtänzer sagen. Schliesslich watschelt mein Zweibeiner manchmal so gedankenverloren durch die Welt, das er darüber vergisst, naheliegendes gescheit zu planen!

Vor ein paar Wochen kaspert er mit seinem Teamleiter aus, dass er diese Woche doch den Zusatzurlaub für seine Nachtdienste nehmen könnte. Der wurde ihm gewährt und eher durch einem Zufall fügten sich dann die folgenden Ereignisse zusammen...

Denn aus der Bestellung eines Blumenstrausses zur Überreichung bei Mama auf Arbeit wurde nix, weil da heute noch so nen restgammliger Feiertag aufm Kalender klebte, der abgefeiert werden musste. Nun fingen die grauen Zellen in Papas Hirn geschwind an Schlüsse zu ziehen... Papa hat Urlaub, Mama hat Feiertag, beide frei und, der Knüller liebe Freunde, Jahrestag!! Im Outpout von Papas Hirn stand in grossen roten, blinkenden Buchstaben, das der Tag natürlich gemeinsam verbracht werden musste.

Auch wenn er unsere im vorprüflichen Stress befindliche Mama damit leicht aus dem Konzept brachte, so hatte sie doch letzten Sonntag dank der örtlichen Boulevard Ausgabe der Vier Buchstaben Zeitung die Gelegenheit, Karten für den HC Leipzig zu gewinnen. Für Euch Sportmuffel unter den Mitlesern, das ist 1. Liga der Frauen! Ja und selbst die Zeitung spielter mit und bescherte uns den Hauptgewinn, VIP Karten in der ersten Reihe auf einem roten Sofa! Mit Sekt und Häppchen und all dem drum und dran.

Die Freude war natürlich gross, passend zu ihrem Tag noch dieses Erlebnis, denn in der Partie gegen Nürnberg ging es immerhin gegen den 2. der Liga!
Und so sassen meine beiden Schokiernährer auf dem roten Sofa, mussten dämliche Reporter und Fotografen ertragen, genossen aber dafür ein Spitzenspiel der Extraklasse, das der HCL mit 39:33 für sich entscheiden konnte.

Ein rundum gelungener Tag, das spätere Fussballspiel der fussballmüden Löw Buben mal ausgenommen. Bleibt zum Schluss nur eine Frage... wo ist eigentlich meine Jahrestagsschoki abgeblieben?

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Donnerstag, 15. November 2007
Lasst Fünfe bitte gerade sein!
Okay, der 11.11. ist schon ein paar Tage her, aber die an diesem Tag begonnene fünfte Jahreszeit dauert in ihrer Nutzlosigkeit eh noch bis Anfang Februar. Wobei man am Tage des schrecklichen Anfangs nicht unerwähnt liess, dass es diesmal „nur“ 87 Tage sind, wo der bestellte Frohsinn, auch Fasching genannt, einen bestimmten Teil der Bewohner des deutschen Landes befällt. Abzüglich der drei Weihnachtsfeiertage, wo kitschige Clownsmasken genauso deplaziert wirken wie dralle Frauen in zu kurzen und viel zu bunten Röcken, aber dafür gibt's ja noch die roten Mäntel mit Watterauschebärten als Ersatzverkleidung, na was für ein Glück!

Man mag dieser unechten Jahreszeit zu Gute halten, dass ihre Präsens eh nur zum Ende hin tödlich auf den Nerv des Gewohnheitsbürgers wirken kann, dann aber mit voller Kraft aus allen Spasskanonen. Da ist sich dann nicht mal das deutsche Fernsehen mit Zwangskassierung und angeschlossenem „Bildungsauftrag“ zu schade, noch ferner als sonst an jeglichem Interesse vorbei die Restrepublik mit ewig gefühlten, dauernden Karnevalssitzungen zu unterhalten. In denen krampfhaft der Fröhlichkeit verfallene Menschen auch ohne Zungen lahmenden Einfluss von Alkohol völlig sinnfreie Reden in Versform unter die Meute rufen. Tuschiert von eine Kapelle, die mangels Notenkenntnis eh nur vier Töne rauf und runter spielen kann. Ja das ist lustig, so lustig, das sich dabei mein Zwerchfell regelmässig verkrampft oder waren es doch meine Augen, die vor Tränen des Mitleids ob der Blödheit nicht mehr klar sehen können?

Zum Glück wohnen wir in Berlin, wo Humor aus der tiefsinnigen Frage des Busfahrers resultiert, der beim Wechselwunsch eines 20 Euroscheines für eine 2,10 Fahrkarte blitzgescheit fragt, ob ma det nich grösser hamm?Ja da muss man ein bischen mitdenken, um den Witz zu verstehen, liebe Rheinländer!
Da hilft auch nicht euer Zwangsexport des kostümierten Wahnsinns. Denn der Berliner, eh skeptisch allem Neuen gegenüber, diskutiert lieber darüber, ob Karamelbonbons wirklich gute Flugeigenschaften besitzen oder doch eher der Zahnarztvereinigung dienen (Damit se unsre sauer verdiente Kohle aus der Jacke ziehen können, wa). Ansonsten lässt er den Spassdödel gewähren und hält den Rest ausserhalb seines Grossstadtdorfes eh für ziemlich meschuke. Solln se mal machen, solang se nich meenen Jarten mit dem Karamescheiss zu schmeissen.

Den Widersinn komplett macht eigentlich die kalenderisch rechtmässig amtierende Jahreszeit. Mitten im Winter alberne Strassenfeste feiern, kann auch nur dem Deutschen einfallen. Das haben unsere Brüdern und Schwestern im fernen und auf der sommerlichen Südhalbkugel befindlichen Brasilien wesentlich besser gelöst. Mitten im Sommer schicken sie auch nur ihre schönsten Mädchen auf die Feierpromenade und nicht die etwas korpulente Erna aus der Kölchen Eckkneipe in ihrem Funkenmariechenkostüm. Ausserdem kann die brasilianische Kapelle auch Musik mit Rhythmus spielen.

Das sind mit meine Gründe, warum ich Wärme liebendes Wesen im Winter gern in den Tiefschlaf verfallen würde aber Papa lässt mich ja leider nicht. Dann feiere ich eben nächstes Jahr in Brasilien mit Karneval während ihr den schon reichlich vorhandenen Schnee schippen könnt....

Miss L

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Mittwoch, 7. November 2007
Bruce Allnervig
Papa und mich zieht es eher selten vor die Flimmerkiste. Das liegt unter anderem daran, das wir den permanent erhöhten Grad der Volksverblödung nicht folgen wollen und uns von solch wissensbringenden Sendungen wie der Superstarsuche, Volksmusikantenheileweltberieselung und Top-das-Spargeldürre-Model-Kürung gerne fernhalten.

Bei letzterer Sendung war der irrtümliche Star nicht Miss Heidi, die sowieso omnipräsent durch alle Kanäle schwirrt, sondern ein gewisser Bruce Darnell, der sich persönlich wohl für das grösste Supermodell der Welt hält. Meinetwegen, jedem seinen Grössenwahn, sofern er mich damit nicht belästigt.

Tut er aber, seitdem er den von bisher niemand gekannten Telefontarifanbieter F*nic bewerben darf. Und das bei mindestens jedem zweiten Werbeblock, den wir ertragen müssen. Dabei gerate ich regelmässig in ein Gewissensdilema, denn mein sehnlichster Wunsch, diese Lästigkeit von Mensch in den Orbit der TV Sünden zu schicken, verletzt gleich mehrere Minderheiten und als Antisemit möchte ich nun wirklich nicht gelten, schliesslich heisse ich nicht Eva H. Aber allen Schwarzen, Schwulen und Mein-Deutsch-ist-nicht-so-gut-Ausländern ist mit dieser Kreatur ein denkbar schlechtes Vorbild gegeben worden.

Stellt sich nur noch die Frage, warum sich eine junge, kreative, hippe Firma solch eine Werbefigur ans Bein binden muss? Wahrscheinlich aus dem Grunde, das Scheisse eh immer stinkt und genug Fliegen anzieht, die den Rotz noch fressen, ergo kaufen werden. Ich sag doch, TV verblödet und damit kommt man sogar noch ins Fernsehen... Gute Nacht!

Miss L

P.S. Für den Link entschuldige ich mich im Voraus, aber es soll ja Leute geben, die gar kein TV sehen.

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Freitag, 2. November 2007
Alter Mann
Papa ist ein grosser Fussballfreund. Nicht das er das Heckfenster unseres Automobils mit Utensilien seines Lieblingsvereins verunstaltet, nein das nicht, aber er trägt schon gern sein Original DFB Trikot spazieren oder das Shirt mit dem Aufdruck „Fussballfan“, es könnte auch noch ein Podolski Shirt aus einer Werbekampagne sein. Fussball erlebt wird oft vorm heimigen Fernsehgerät oder direkt vom Balkon aus, wenn auf dem Platz vor unserem Haus ein Amateurspiel ausgetragen wird. Was leider oft dem Niveau der Spielklasse (9.Liga) entspricht. Selbst tritt Papa eher selten gegen das Leder, ich kann auch sagen, nie. Letzte Woche gab es aber eine Ausnahme.

Seine Abteilung in der Firma wurde von einer anderen, mit im Grossraumbüro sitzenden, zu einem Fußballmatch herausgefordert. Papas Abteilung nahm die Herausforderung gerne an und obwohl personell wesentlich schwächer besetzt, war der Motiviationsgrad so hoch, das seine Jungs 2 Mann mehr aufs Feld brachten als die personell wesentlich grösseren Gegner. Was sich später noch als Vorteil zeigte.

Meine Herzlichkeit musste mitreisen und wurde zur Erbauung von Papas Kollegen beschmunzelt und als offizielles Maskottchen betitelt. Naja, es gab schon schlimmere Momente in meinem Leben, so durfte ich aber live erleben, wie sich Papa auf der linken defensiven Seite sprichwörtlich die Lunge aus dem Leib rannte. Fast 1000 km auf dem Fahrrad ersetzten keine Kondition, die er als Raucher eh nicht hat. Somit kam die Geheimwaffe von Papas Abteilung zum Einsatz, nämlich die Auswechslung der Luft lahmenden Spieler. Eine Option die der Gegner mangels Mitspieler nicht hatte.

Das Spiel war auf einem ordentlichen Niveau für Freizeitkicker, unser Sturm versiebte zwar 3 Grosschancen innerhalb einer Minute, was aber den leider respektablen Leistungen des gegnerischen Torwartes geschuldet war. Papa stellte links Reporterkommentar freundlich „die Räume zu“, liess aber erfolgreiche Angriffe in des Gegners Hälfte vermissen. Zum Ende der Partie liessen beim Gegner die Kräfte rapide nach, manch einer hatte nur noch den Aktionsradius eines Bierdeckels, so dass wir mit einem siegreichen 3:2 die Partie für uns entschieden. Dafür durften uns die anderen noch zu einem Bier einladen und ich mich von allen kräftig drücken lassen.

Allerdings musste Papa den Sieg seiner Mannschaft nachträglich teuer erkaufen. Auf der Heimfahrt geriet er an einer alt bekannten Stelle in den Strahl einer Laserpistole, weil er zu sportlich eine Fahrschule überholt hatte und dem Senat von Berlin dafür eine kleine Geldspende überreichen darf. Den nächsten Morgen kam er dann nicht mehr aus dem Bett, weil sich seine Oberschenkel aufgrund der ungewohnten Belastung zur Erholung eine Muskelmietze einluden und Papa zu einem alterswürdigen, schlurfenden Gang inclusive stöhnender Erhebungsvorgängen von diversen Sitzgelegenheiten verleiteten. Das ging noch das ganze Wochenende so, bis wir am Sonntagnachmittag wieder die vertraute Seite des Fussballplatzes einnahmen und von unserer Balkontribüne ein 7:2 unseres Kiezklubs feiern konnten. Aber da spielen ja auch keine alten Männer...

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Donnerstag, 18. Oktober 2007
Unklimatisiert
Erinnern wir uns kurz....
Dieses Jahr ein ganz grosses Thema, Klimawandel!!! Jeden Monatsende berichteten uns die Wetterfrösche, auch dieser Monat wäre zu warm gewesen, zuviel Sonne, zu wenig Regen. Das hat sich, unpassenderweise, im Sommer doch ziemlich relativiert, oder?!

Und jetzt? Kräht kein Nachrichtenonkel inclusive angeschlossenem Wetterfrosch mehr danach, denn bald wird die Kälte aus dem Norden uns in ihren unbarmherzigen Griff nehmen, so dass Auswanderungswünsche in wärmere Gefilde wieder Hochkonjenktur haben. Und vom Unterschichtenfernsehen ganzjahreszeitlich auch desinteressiert bedient werden. Dabei haben wir Mitte Oktober und fragen uns, warum nach dem nassen Sommerintermezzo uns nicht warme, goldene Tage in Fülle und nicht auf ein paar Tage beschränkt vergönnt sind?

Weil Petrus in Freiburg wohnt und die Gegend mit Wärme überschüttet, während der eh dünnbesiedelte Norden kaum noch genug Menschen zum gegenseitigen Wärmen in die Bude bekommt und somit auf teure Heizmittel ausweichen muss. Da wünsche ich mir doch gern diesen ominösen Klimawandel herbei, auf das die Winter friedlich mild wären und ich unserem Stromanbieter den ganz langen Rüssel zeigen könnte, weil er sein Versprechen, 12 Monate Preisgarantie, mal so locker fluffig gebrochen hat und nach der letzten Erhöhung im Mai wieder zuviele Eurocent mehr sehen will! Bei dauerhaften 20° würde er dann ziemlich dumm aus der Wäsche guggn, aber das Phantom des Klimas hat sich leider schon verabschiedet.

Miss L

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Freitag, 12. Oktober 2007
Geist sei Dank
Zu Papas höchst ungeschätzten Lebensinhalten gehört es auch allwöchentlich, den bekannten Supermarkt seines Vertrauens zu besuchen. Wo man ihm jahreszeitlich viel zu früh dem nächsten Feierfeste zuzuordnende Cerialien präsentiert, welche er mehr als aufdringlich empfindet. Zu Recht! Weihnachtsmänner im Oktober kurz nach dem sommerlichen Jahresurlaub wirken reichlich irretierend. Dieses Jahr ist es irgenwie anders oder kommt das uns nur so vor?

Es gibt immer noch keine Weihnachtsmänner aus nicht gekauften Osterhasen re-geschmolzen, sondern Kürbisse! Und reichlich sinnlosen Herbstschmuck und diverse schaurige Plastikmasken von verunstaltendenden Kreaturen aus der Fantasy- und Filmwelt. Das ist Deutschland, angekommen im Fest des Halloween, vor Jahrhunderten von den Kelten zelebriert und in diesem Zeithorizont von den Amerikanern erfolgreich durchkommerziailisiert.

Nun haben sie uns den Bazllius aufgehalzt und erwarten sinnreichen Sprüche wie, gib Süsses, sonst gibt es Saures und jagen Kinder durch die viel zu kalte Herbstnacht im November. Eigentlich schrecklich, aber das Gute daran, es schiebt die Weihnachtsdekoration auf einen fast aktzebtablen Zeitraum ab dem 01.November. Freuen werd ich mich trotzdem erst ab dem 23.12., da können soviel keltische, chinesische oder sonstige Feste vorher kommen wie sie wollen. Mal sehen, was die Amis aus dem Kalender der Traditionen noch ausbuddeln, wonach sich der örtliche Dekorateur im Supermarkt wünscht zu richten....

Miss L

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