Montag, 7. Mai 2007
Très malheureusement*
(*franz: sehr bedauerlich)

... finde ich die Entscheidung der Froschesser guten Franzosen, dass sie die kantigere Form für ihren Präsidenten doch für die Bessere hielten. Selten, wenn nicht sogar erstmalig, fanden wir eine Wahl im Auswahl mindestens genauso spannend wie eine im eigenen Land. Möge Frankreich die richtige Wahl getroffen haben.

Ebenfalls très malheureusement ist das Ende unseres kleinen Frühlingsommers, heute soll der grosse Regen auch bei uns niederschlagen. Den Landwirten sei es meinetwegen gegönnt und ich werde mich statt auf dem Balkon mehr an der Seite von Papa aufhalten, der wird sich sicherlich sehr freuen, hihi.

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Samstag, 5. Mai 2007
Eiskalt
Ist es schlimm, das, wenn man erfährt, dass die Teamleiterin aus der ehemaligen Abteilung in der Folge von Umstrukturierungen ihren Arbeitsplatz verliert und höchstwahrscheinlich keinen gleichwertigen Ersatz bekommen wird, man dabei kein schlechtes Gewissen bekommt? Das Teufelchen auf meiner linken Schulter schüttelt da ganz heftig das Köpfchen, während der Engel auf der rechten entsetzt dreinblickt und mich fragt, wie kannst du nur sooo gefühllos sein?
Oh das kann ich in diesem Falle sehr gut, kleiner Engel, denn die Frau war eine bösartige Hexe und nichts anderes.
Wer ratsuchenden Mitarbeitern immer Unfähigkeit als Erstes unterstellt und Zweitens in herablassender Art und Weise den "guten" Rat gibt, man solle sich gefälligst selbst helfen, hat auf dem Posten als Teamleiter überhaupt nichts zu suchen, aber so was von überhaupt nix! Nada! Njet!
Es war im Kreise meiner damaligen Kollegen das ewig ungelöste Rätsel geblieben, wie die Frau überhaupt auf diesen Stuhl gekommen war. Mit normalen Auswahlverfahren kann man das nicht erklären, da hätte die Tussi Frau mit Pauken und Trompeten durchrasseln müssen. Da war wohl eher eine Menge Vitamin B mit im Spiel gewesen, aber ich hoffe, dass die ihr nicht mehr nützen werden.
Das einzigste, was ich ihr noch zugestehen mag, (so ein Unmensch bin ich dann doch nicht) ist ein kleiner Sachbearbeiterposten mit 3 Lohngruppen weniger und Null Kontakt zu anderen Mitarbeitern.

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Freitag, 4. Mai 2007
Reisende
Papa und ich waren die letzten Tage auf grosser Reise.
Der Bildungsträger seiner Meisterschule hatte ihn zum Erfahrungsaustausch mit vielen weiteren Absolventen in das beschauliche Mainz eingeladen und da wir, von den Fahrten zu Mama abgesehen, nicht mehr so oft aus Berlin raus kommen, hat er natürlich sofort zugesagt.
Vor Erreichen des Zieles galt es noch den Weg dahin zu bewältigen und dank gesponserten Fahrscheins vom Arbeitgeber reisten wir mit der Bahn.

Glücklicherweise war ich mit dabei, denn so konnte ich Papa vor einer bösen Peinlichkeit bewahren. Mein Zweibeiner ist bedauerlicherweise Genussfreund des Tabaks und suchte sich dementsprechend einen Platz im sehr gut besuchten Zug, wo seines Wissens das Rauchen (noch) gestattet sein sollte. Als am nächsten Bahnhof zwei Familien mit Kindern zustiegen, wunderte er sich, dass es sich die Knirpse mit ihrem Erziehungsberechtigten im, vermutlichen, Raucherabteil gemütlich machten und ihr gesundes Fastfood Mittag verspeisten.
Fragende Blicke streiften mich und mit einem Wink meines Rüssels lenkte ich Papas Aufmerksamkeit auf ein Piktogramm in seiner Nähe… Rauchen verboten. Tja, er muss sich damit anfreunden, dass seine Freiheiten diesbezüglich immer kleiner werden.
Trotzdem fand er noch ein Abteil, weit hinten abgeschoben am Ende des Zuges, wo er noch die kurze Reisebekanntschaft eines älteren Herrn machte, der mit ihm ausgiebig Sinn und Unsinn der Sitzanordnung erörtern wollte. Als Papa zurückkam, sagte er nur, tja Lotty, Raucherinseln können sehr kommunikativ sein, aber es sei damit nicht gesagt, dass das immer gut wäre.

Umso besser war es, dass wir unsere Reisepläne in Frankfurt zum Zwecke der Nahrungsaufnahme etwas geändert hatten und einen späteren Zug nach Mainz wählten. Kurz vor Einfahrt in den Bahnhof traf Papa im Türbereich auf eine junge Frau und ihm kam dabei der Gedanke, na Kleine, auch zum Treffen morgen unterwegs?
Nach dem Aussteigen und auf dem Weg zum Hotel verlor man sich natürlich wieder aus den Augen, bis Papa nach dem Einchecken auf dem Weg zum Fahrstuhl den Eingang kreuzte und ihm dabei wieder die junge Frau über den Weg lief. „Ach schau an, Sie haben den Weg gekannt, während ich hier hilflos umherirrte!“ Papa, den freundlichen Vorwurf überhörend: „Hätte ich gewusst, dass Sie auch hier nächtigen, hätte ich Sie natürlich an die Hand genommen“ Oller Schleimer der.

Und da alle guten Dinge drei sind, lief man sich noch ein weiteres Mal am Abend zufällig über den Weg und beschloss daraufhin, den Rest des Tages gemeinsam mit netter Unterhaltung ausklingen zu lassen, während ich dem Rätsel von immer zu weichen Hotel Matratzen und zu kleinen Hotel Kissen nachging….

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