Mittwoch, 30. Mai 2007
Gelesenes (1)
Stephen King „Puls“

Papa war in seiner Jugend ein grosser Fan vom Herrn King. Vieler seiner auch verfilmten Werke gingen gelesen durch seine Hände, genannt seien nur als Auszug u.a. „Christine“, „Friedhof der Kuscheltiere“, „The Stand – Das letzte Gefecht“ und „Es“ sowie „The Green Mile“
Allerdings war King auch schuldig, das Papa eines seiner Bücher nur angelesen hatte und als völligen Quark in den Schrank verdammt hat. Das war „Der Turm“, wo sich laut Papas Meinung King völlig verzettelt hat und kaum noch einen Weg in sein Bücherregal fand.
Apropos Meinung über Stephen King... ja wir wissen, das sich selbsternannte Literaten hier mit Grausen abwenden mögen, aber man kann über King sagen was man will, er hat sich eine riesige Fangemeinde erschrieben und ist damit seit Jahren sehr erfolgreich. Sicherlich werden seine Werke niemals einen grossen Kulturpreis gewinnen, aber wir denken, darum geht es ihm auch gar nicht, sondern eher um die Tatsache, seine Leser gut zu unterhalten. Und das sollte ein gutes Buch doch auch, oder?

So kam uns nach Jahren der Abstinenz der neueste King ins Haus geschneit und nachdem Papa es zu Ende gelesen hatte, sagte er nur, typisch Stephen King, aber das Ende, das war wirklich sau gut.
In dem Roman geht es um eine Art Signal, das eines schönes Tages alle die erreicht, die just in diesem Moment ein Handy am Ohr haben. Die Menschen drehen durch und werden zu regelrechten Bestien, die alle, die in ihrer Nähe sind, mit Brutalität und Grausamkeit töten. Nur die, die kein Handy benutzten, bleiben normal und finden sich schliesslich in kleinen Gruppen, um sich gegen die Handy Verrückten zur Wehr zu setzten.
King verwendet seine gewohnte, bildhafte Sprache, Details und Situationen werden so beschrieben, wie sie eben sind und wenn dafür manchmal nur Fäkalworte reichen... egal. Leider kann er damit im ersten Teil der Geschichte keinen wirklichen Spannungsbogen erzeugen, zu viele Details lenken vom Thema ab.
Erst als die Hauptfiguren weiteren Zuwachs ihresgleichen bekommen und zu Taten schreiten, entwickelt sich eine durchweg gut zu lesende Geschichte, die einen in ihren Bann zieht und bis zum überraschenden Ende sehr spannend bleibt.

Für King Fans ist der Roman sicherlich einer der Besseren, für Neuleser eine gute Unterhaltung am Strand im Urlaub.

Unser Tip: Sehr empfehlenswert

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Montag, 28. Mai 2007
Urlaub vom Urlaub
Mein Urlaub bei Mama ist leider schon vorbei. Das „leider“ ist nicht unfreundlich gemeint sondern bezieht sich eher auf die Umstände, dass ich bei Mama eine aufregende Reise durch die Waschmaschine erleben musste und in der Folge von ihr höchstpersönlich mittels Hand durchgeführte Fussreinigung erleben durfte. Danach hatte ich so weisse Füsse, dass Mama spontan die Aussage, so weiss wären sie nicht mal gewesen, als sie mich gekauft hat, aus den Lippen fiel. Na toll.
Leider werden meine Füsse nicht so weiss bleiben, wie meine letzten Nächte ruhig, denn Papa, nicht der ruhigste Schläfer in der Nacht, grapscht mit seinen Fingern oft genug an mir herum und unterstreicht dass ganze noch mit höchst intensivem Schnarchen! Wenn ich es denn am folgenden Morgen wagen sollte, leisen Protest gegen diese Behandlung einzulegen, werde ich regelmässig damit abgespeist, dass ich dafür geschaffen wurde, ihm einen ruhigen Schlaf zu sichern. Denn hat er halt, wenn ich gedrückt und beschnarcht werden kann. Hachz.

Das alles wird noch dadurch erschwert, dass Papas Urlaub aus familiär-krankheitsbedingten Gründen auf Balkoninen stattfindet und ich ihn damit mehr als die üblichen Stunden zum Aufpassen in der Bude habe. Zwangsweise, denn wenn Petrus weiterhin so intensiv seine Wasserkübel mit Blitz und Donner über Berlin ausschüttet, hat Papa viel Zeit, sich statt seinem Fahrrad seinem Hobby am PC zu widmen.

Ich brauch ganz eindeutig Urlaub!

Miss L

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Samstag, 19. Mai 2007
MorgenGrauen
Meine Mädels weilen derzeit zwecks Betreuung einer Jugendgruppe an der Ostsee und Miss L hatte mich zur Abreise gebeten, in der Zwischenzeit sozusagen Blogwache zu halten. Und das von ihr grosszügig eingeräumte Recht, ein eigenes Kapitel in ihrem Blog nutzen zu dürfen, nehme ich somit auch in wieder in Anspruch und klage das Leid vieler Schichtarbeiter. Weckerklingeln morgens gegen vier Uhr, in der verschärften Form auf einen Sonnabend oder Sonntag fallend. Wochenende halt. Es gibt kaum etwas, was ich schlimmer finde, okay, mal von einer mehrstündigen Wurzelbehandlung mit nachlassender Wirkung der Betäubungsspritze abgesehen. Aber die würde ich auch nicht auf einen Termin legen, zu dem ich um 4 aufstehen müsste.
Heute Morgen kam das Grauen pünktlich um 04:00 in mein Gehirn geschlichen und schaltete meinen Schlaf aus. War insofern doppelt ärgerlich, da ich gerade im Traum dabei war, in einem alten Hochhaus im Baustil der 60iger Jahre angstvoll die Treppe hinaufzurennen. Hatte wohl Höhenangst oder sonst was gefiel mir an der Bude nicht, keine Ahnung. Ich konnte das Rätsel nicht mehr lösen und dabei mag ich es nicht, etwas geträumt zu haben, mich daran noch zu erinnern, aber den Sinn überhaupt nicht zu verstehen. So schon unbefriedigt entstieg ich dem verführerisch warm-kuscheligen Bett, fragte meinen Funkwecker (!!), warum er meinte, mir eine Uhrzeit von 00:07 anzeigen zu müssen. Wenn es denn stimmen würde, könnt ich wieder zurück ins Bett und weiter in dem Hochhaus die Treppe hoch rennen, so musste ich wohl oder übel die Erkenntnis gewinnen, dass der Sonnenstand Mitte Mai morgens schon erste zaghafte Lichtstrahlen gen Erde warf. Tröstete mich nicht wirklich.

Eine Leidensgenossin der fliegenden Zunft schrieb zu ihrem persönlichen Morgengrauen, dass sie um die Uhrzeit rein mechanisch funktioniert. Kann ich bestätigen, auch meine Gänge und Handgriffe sind minutiös geplant und werden streng abgearbeitet. Theoretisch könnte ich mir beim Anfertigen der Schichtbrote sogar noch 5 min Schlaf gönnen, wenn ich keine 2 linken Hände und ein damit nicht zu verachtendes In-den-Finger-schneid Potential hätte.

Erste Gehirnaktivitäten sind festzustellen, sobald ich mein Auto in Bewegung setzte. Schliesslich habe ich kein erhöhtes Interesse daran, eine menschliche Restgestalt, die als letzter Party und/oder Diskobesucher wankend nach Hause irrt, zu überfahren. Da interessierte es mich mehr, ob die junge Frau an der Strassenbahnhaltestelle, halbschlafend wie ich und ins Handy versunken eine SMS dem Mann schrieb, den ich ein paar hundert Meter weiter an einer roten Ampel wartend, ebenfalls ins Handy Display versunken, stehen sah. Morgen Schatz, auch noch müde? Bahn kommt hoffentlich gleich, Kuss, deine V. Warum sich später noch in der Bahn Guten Morgen sagen, wenn es Körperenergie sparender auf die stumme Variante geht?

Morgen noch einmal dieser Wahnsinn und dann ist wegen Urlaub vorläufig Schicht im Schacht. Zum nächsten Frühdienst schick ich Lotty. Ganz bestimmt. Möglicherweise. Vielleicht.

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