Donnerstag, 6. März 2008
Falschfunker
Damit du, geschätzter Leser, diese Zeilen durch deine Augen in dein Gehirn bekommst und im vorausgesetzten Idealfall verstehst, was ich schreibe, bedarf es gewisser Hilfsmittel. Unter anderem der Tastatur, leicht irreführend auch Desktop genannt. War das früher nicht das Bild, was der an der Tastatur angeschlossene Rechenknecht nach erfolgreicher Startphase zeigen sollte? Doch das soll derzeit nicht mein Problem sein.

Auf unserem wohnzimmerlichen Schreibtisch (schwarz) ruht in sich die Tastatur (schwarz) mit ihrer angeborenen Helferin, der Maus (schwarz). Die Kommunikation zum grossen Bruder, eisern grau gehalten, erfolgt per Funk, was Kabelsalat, aber keine Batterien erspart. Frau Maus, eh die lebhaftere der beiden Helfergerätschaften, fordert die Nahrung recht häufig und nachdrücklich ein, in dem sie ihren Dienst verweigert. Die grosse Tastenschwester hingegen ergibt sich bewegungslos der harten Anschläge und benötigt aus diesem Grunde weniger Energie als die lebhafte Klickerin und Scrollerin.

Doch gestern traten gewisse Kommunikationstörungen in der elektronischen Familie auf. Frau Tastatur sendete ihre Botschaften nur sehr zeitversetzt, eher gar nicht an Big Brother. Ein Problem, das Papas Eingreifen erforderte, der sich sodann auf Störungsbehebung begab. Wenn Sender und Empfänger nicht auf einer Frequenz senden, gibt es eine Kommunikationsstörung, die böse Folgen haben kann, das wusste schon der alte Freud.

Da wir ein sehr friedliebender Haushalt sind, sind Störungen herzlich unwillkommen und gehören flugs beseitigt. Papas Problemlösung geriet bescheiden, ein Batterietausch mit Nichte Fernbedinung führte zwar zu wieder regelmässigeren Kontakten zwischen Tastatur und Rechenbruder, aber eine beleidigte Fehlfunktion versaute das Kommunikationsvergnügen. Denn bei Betätigung der Mulitmediataste "Stummschaltung" öffnete sich ein neuer Internetexplorer, während die Musik weiter aus dem Internetradio dudelte.

Auch die Massnahme, jetzt schlaft doch alle eine Nacht darüber, morgen sieht die Welt schon wieder besser aus, brachte nicht den erwünschten Familienfrieden. Da half nur die harte Tour! Kappung aller Familienbande, die sich Kabel nannte und ernste Worte gesprochen. Allein, es half nix.

Ich wollte schon Kontakt zum Unterschichtenfernsehen aufnehmen und mir eine Folge in der Serie "Raus aus der Computerfalle" sichern, als Papa einen seiner jährlichen Gedankenblitze hatte. Einfach mal das Elternhaus Log*tech befragen, woran ihre adoptierten Kinder leiden könnten. Und siehe da, der weise Rat der FAQs sprach und sagte, mein Sohn, sei hart und resete sie! So sollte es geschehen...

Stromlos ins Gebet genommen sahen die Geschwister ihre Fehler ein und taten wie ihnen geheissen, ihren Dienst und konnten dir diese Botschaft verkünden... Hau, ich habe gesprochen!

Miss L

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