Dienstag, 27. November 2007
Falsche Geschäfte
Wer von Euch ab und zu oder desöfteren eine längere Autobahnfahrt (darf man das nach E. Herman noch so direkt sagen oder ist das auch schon auf dem Index???) unternehmen muss oder darf, wird das kennen. Irgendwann muss der Morgenkaffee oder das Bier der letzten Nacht entsorgt werden. Idealerweise über den normalen Verdauungsvorgang, was nix anderes heisst, die Blase drückt.
Also wird kurzerhand der nächstbeste Rasthof angesteuert, Wagen geparkt und ab geht es im hurtigen Spurt zur Verrichtung eines menschlichen Bedürfnisses. Doch Halt, sooo einfach darf das in unserem feinen deutschen Lande nicht von sich gehen! Nein, ein silbrig glänzender Automat im Beisein seines nicht minder gottlosen Bruders, dem Drehkreuz, verhindert den unbegrenzten Durchgang zur gesehligten Schüssel. Heiliger Himmel aller Scheisshäuser, was soll das?

Ganz einfach, mit der Einwerfung eines kleinen Obolus in Höhe von 50 Euronen Cent (Automat wechselt, kein Problem, na was für ein Glück) und der Mitnahme eines scheinbar sinnlosen Stückes Papier erwirbt man sich den Zutritt zum Bereich des Santitärporzellans Je nach baulicher Beschaffenheit folgt noch ein kurzer Irrlauf zum geschlechtsspezifischen Entsorgungsplatz, eventuell begleitet von freundlichen Hinweisen der Klomansell. Herzlichen Dank.

Da steht er nun der Mann und sitzt die Frau und erblickt im Erleichterungsprozess einen freundlichen Hinweis der Sanitärfirma. Fertig? Dann einlösen! Äh, bitte wie was? Was soll ich einlösen? Mein Geschäft, das im wasserlosen Urinal versickert oder im grösseren Falle im Tiefspüler geruchsfrei dahin schwabbert? Nein du Dummi, den Gutschein (neudeutsch Voucher genannt), den der Kloautomat ausspuckte!

Na super, dafür, dass ich für ein Geschäft, dass die Natur vorgibt, schon zahlen muss, soll ich jetzt noch euren verwässerten und überteuerten Kaffee schlürfen und dazu in ein viel zu altes Brötchen und/oder Schnitzel beissen, nur damit ich das Gefühl habe, nicht umsonst die Sanitärzentrale mit bescheidener Fahrstuhlmusik besucht zu haben??? Und vor allem, was macht das für einen Sinn? In der Regel kann man erst was ausscheiden, was man zu sich genommen hat, oder hat mir Papa Biologie völlig falsch beigebracht? Mir kommt da nur ein Gedanke in den Sinn und der heisst ganz eindeutig, billige Abzocke, den unsere Vouchers sind dank mitgereistem Kaffee und Brötchen ungenutzt in den Papierkorb gewandert. Sinn hätte er nur, wenn man ihn zum nächsten Pinkelstop als Gratiseintritt in die heiligen Hallen nutzen könnte, aber denkste.

Um nochmal auf Frau E.Herman und dem Herrn H mit den Autobahnen zurückzukommen.. Der Mensch plante praktisch, Raststätten gab es wegen Nahrungsmangel eh nicht und die Bedürfniszonen an den neu geschaffenen Autobahnen waren eine schlichte Betonpiste etwas tiefer in den Wald hinein. Früher war manches doch besser, nicht war Frau E.H.?

Miss L

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren