Mittwoch, 16. Mai 2007
Einkaufs(tor)tour
Vergangenes Wochenende war es wieder soweit.
Mama zog zwecks Auffrischung ihrer Garderobe den Papa mit in die Innenstadt zum Einkaufsbummel. Bei dieser von weiblichen Wesen sehr geschätzten Tätigkeit bekommt Papa die bei männlichen Wesen sehr bekannte Unverständlichkeit, da die Zielrichtung dieser Tätigkeit heftig mit der männlichen Logik kollidiert.
Mama geht also in das erste Geschäft, schaut hier, schaut da, nimmt jenes in die Hand und dieses, aber all diese Sachen sahen nicht nach dem Erwerb der gewünschten Strickjacke in Schwarz aus. Was zur Folge hatte, dass der erste Laden mit einer neuen Hose verlassen wurde. In weiss.
Der Einkausstrategie seiner Freundin konnte Papa noch bis dahin folgen, als sie das zweite Geschäft betraten, man sollte schliesslich immer eine Alternative parat haben. Doch auch dieser Besuch brachte nicht den gewünschten Erfolg und ab diesem Punkt trennten sich die Entscheidungswege von Frau und Mann ganz gewaltig.
Frau, also Mama, ging im Geiste alle in der Nähe befindlichen Geschäfte durch, wo ein preiswerter Erwerb der bewussten Strickjacke zumindestens theoretisch möglich schien. Mann, ergo Papa, ging im Geiste die Minuten durch, die bis zur Schliessung der Geschäfte übrig blieben und hätte den Einkauf wegen drohender Erfolglosigkeit gleich abgebrochen, morgen ist schliesslich auch noch ein Tag. Oder nächste Woche.
Sieger blieb Mama, denn es ging bei dem Bummel um die Einlösung ihrer Geburtstagsgutscheine und so durften sich weitere Geschäfte am Besuch der beiden erfreuen. In einem dieser Läden kam es dann zur Begegnung zweier Schicksalsgemeinschaften. Ein anderes Pärchen, wo SIE mit strahlenden Augen die dargebotene Garderobe bewunderte und ER sichtlich desillusioniert und mit Tüten bepackt ihr folgte, kreuzte den Weg von Mama und Papa.
Papas Blicke trafen die seines Leidensgenossen und gedanklich gab es folgenden Dialog zwischen beiden:

„Na, wie viel musste noch mitmachen?“
„Wahrscheinlich 3 oder 4 noch!“
„Du Armer, das hier soll das vorletzte bei ihr sein!“
„Ich hoffe es für dich! Und, dein Geld oder ihres?
„Weder noch, Gutscheine.“
„Schwein gehabt, ich muss bluten“
„Mein Beileid“
„Danke“

Später fiel Papa noch der Bierwerbespot ein (ihr wisst schon, wo sich der Hund beim Wort „Shopping“ tot stellt), aber mangels Hund schied diese Variante, sich vornehm vorm Einkaufen drücken zu können, aus. Zumal Mama den Spot auch gesehen haben dürfte. So wird Papa sie bald wieder begleiten dürfen, obwohl die schwarze Strickjacke gefunden wurde. Neben anderen weiteren schönen Sachen.

Miss L

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