Oben ist unten
am Dienstag, 23. Oktober 2007, 04:18 im Topic 'Papa Blog'
Es gibt Ereignisse in der Geschichte, an die jeder persönliche Erinnerungen und Erfahrungen verknüpft. Das mag der Fall der Mauer sein oder auch der bewusste „Deutsche Herbst“ von vor 30 Jahren, der derzeit durch gewisse Medien schwappt. Frau Klugscheisser hat hier ihre lesenswerten Gedanken dazu geäussert.
Mein Ereigniss liegt weniger weit zurück und hat mich persönlich insofern nur getroffen, dass ich in dessen Folge für einen Liter Sprit bis zu 1,46 Euro zahlen musste. Einen anderen Bezug hatte ich dazu nicht wirklich, trotzdem holte er mich heute ein, in einem vielleicht nicht gewöhnlichen Zusammenhang.
Wem der Name David E. Kelly was sagt, dem fällt vielleicht spontan die Serie „Ally McBeal“ ein, die viele Jahre zu recht erfolgreich auf Vox lief. Sehr, sehr schräge Anwälte lösten schon damals seltsame, oft kuriose Streitfälle vor Gericht, wobei der humoreske Finger sehr oft auf die darstellende Personen zeigte und in ihrem Handlungen oft gesellschaftliche Konflikte einfliessen liess. Nur der Narr am Hofe hat das Recht, die Wahrheit zu sagen.
Diese Weissheit muss E. Kelly sich am Ende der Serie behalten haben und zauberte ein neues Team von nicht minder wenig schrägen Anwälten in einer Kanzlei in Boston zusammen und nannte den ganzen Spass „Boston Legal“ Auch hier werden gesellschaftliche Randgruppen und ihre Probleme mit dem teils widersinnigen Gesetzten thematisiert.
In einer der letzten Folgen ging es für zwei der Hauptdarsteller (Denny Crane gespielt vom genialenWilliam Shatner und Alan Shore (James Spader) dem Mann ohne Mimik) nach New Orleans. Der Stadt, die vom Wirbelsturm Katrina derart verwüstet wurde, dass das stolze Amerika sich ausser Stande sah, in einem zeitgemässen Rahmen den Menschen zu helfen.
Und genau darum geht es, um eine Ärztin, die trotz aller Widrigkeiten und behördlicher Mängel in einem Krankenhaus ausharrt und versucht, den Patienten mit ihren wenig bescheidenen Mitteln zu helfen. Die am Ende nur den sanften Tod durch eine Spritze bedeutet, weil sie sonst qualvoll verdursten oder verhungern würden. Dafür wird sie schliesslich vor Gericht gestellt und der zunehmend senile Denny Crane hat einen seiner lichten Momente und sagt seinem Freund Alan Shore, in dieser Situation damals war Oben unten und Unten oben, was für Maßstäbe gelten da noch?
Mit einem herzergreifenden Statement an die Humanität, als einzigst gültige Recht, wenn alle Gesetzte ausser Kraft sind, versucht er, seine Mandantin, die Ärztin, vor einem Schuldspruch zu retten und der Zuschauer sieht sich plötzlich in der Situation, selbst urteilen zu müssen. Wann ist Recht Unrecht und wann ist Unrecht Recht? Was hält eine Gesellschaft zusammen, was zerstört sie?
Man mag über die USA und besonders über seine TV-Serien denken was man möchte, aber hier, in dieser Folge, gab es einen ganz, ganz grossen Moment der Menschlichkeit, der mich tief berührte. Und nicht nur mich, sondern auch die Jury, die ein weises Urteil fällte.
Der Kasper am Hofe mag zwar ulkig sein und unbeliebt, aber manchmal lohnt es sich, hinter seine Worte zu hören.
Mein Ereigniss liegt weniger weit zurück und hat mich persönlich insofern nur getroffen, dass ich in dessen Folge für einen Liter Sprit bis zu 1,46 Euro zahlen musste. Einen anderen Bezug hatte ich dazu nicht wirklich, trotzdem holte er mich heute ein, in einem vielleicht nicht gewöhnlichen Zusammenhang.
Wem der Name David E. Kelly was sagt, dem fällt vielleicht spontan die Serie „Ally McBeal“ ein, die viele Jahre zu recht erfolgreich auf Vox lief. Sehr, sehr schräge Anwälte lösten schon damals seltsame, oft kuriose Streitfälle vor Gericht, wobei der humoreske Finger sehr oft auf die darstellende Personen zeigte und in ihrem Handlungen oft gesellschaftliche Konflikte einfliessen liess. Nur der Narr am Hofe hat das Recht, die Wahrheit zu sagen.
Diese Weissheit muss E. Kelly sich am Ende der Serie behalten haben und zauberte ein neues Team von nicht minder wenig schrägen Anwälten in einer Kanzlei in Boston zusammen und nannte den ganzen Spass „Boston Legal“ Auch hier werden gesellschaftliche Randgruppen und ihre Probleme mit dem teils widersinnigen Gesetzten thematisiert.
In einer der letzten Folgen ging es für zwei der Hauptdarsteller (Denny Crane gespielt vom genialenWilliam Shatner und Alan Shore (James Spader) dem Mann ohne Mimik) nach New Orleans. Der Stadt, die vom Wirbelsturm Katrina derart verwüstet wurde, dass das stolze Amerika sich ausser Stande sah, in einem zeitgemässen Rahmen den Menschen zu helfen.
Und genau darum geht es, um eine Ärztin, die trotz aller Widrigkeiten und behördlicher Mängel in einem Krankenhaus ausharrt und versucht, den Patienten mit ihren wenig bescheidenen Mitteln zu helfen. Die am Ende nur den sanften Tod durch eine Spritze bedeutet, weil sie sonst qualvoll verdursten oder verhungern würden. Dafür wird sie schliesslich vor Gericht gestellt und der zunehmend senile Denny Crane hat einen seiner lichten Momente und sagt seinem Freund Alan Shore, in dieser Situation damals war Oben unten und Unten oben, was für Maßstäbe gelten da noch?
Mit einem herzergreifenden Statement an die Humanität, als einzigst gültige Recht, wenn alle Gesetzte ausser Kraft sind, versucht er, seine Mandantin, die Ärztin, vor einem Schuldspruch zu retten und der Zuschauer sieht sich plötzlich in der Situation, selbst urteilen zu müssen. Wann ist Recht Unrecht und wann ist Unrecht Recht? Was hält eine Gesellschaft zusammen, was zerstört sie?
Man mag über die USA und besonders über seine TV-Serien denken was man möchte, aber hier, in dieser Folge, gab es einen ganz, ganz grossen Moment der Menschlichkeit, der mich tief berührte. Und nicht nur mich, sondern auch die Jury, die ein weises Urteil fällte.
Der Kasper am Hofe mag zwar ulkig sein und unbeliebt, aber manchmal lohnt es sich, hinter seine Worte zu hören.