Ungutes mit "V"
Ich bin verwandt.
Mit meiner Mam, meiner Schwester und meinem Dad.
Hinzukommen noch Tanten und Onkels, Cousinen und Cousens (ist das jetzt eigentlich richtig geschrieben? Wo ist mein Duden hin? Lotty!!!). Oma und Opa hab ich leider keine mehr.
Ich kann nicht behaupten, dass mich zu meiner Verwandschaft ein sehr inniges Verhältnis besitze, eher das absolute Gegenteil ist der Fall. Meine eigene Familie davon strikt ausgenommen, zum Glück, denn auch da kenn ich Fälle, wo sich das eigen Blut fremd geworden ist.

Schon seit meiner frühesten Kindheit begegnete ich meinen Verwandten mit Fremdheit, was zur Folge hatte, das gegenseitige Besuche eher Pflicht denn Freude waren. Irgendwie lebten und leben wir auf unterschiedlichen Planeten, deren Entfernung über die Jahre nur noch grösser geworden ist und darin resultierte, dass ich die Einladung zum 40. Geburtstag eine Cousine mit der Begründung des arbeitspflichtigen Sonntages absagte, obwohl ich den Tag frei hatte. Sich hinter dem Schichtdienst zu verstecken ist sicherlich nicht löblich, aber tröstlicher, als den wahren Grund anzugeben. Desinteresse.
Wohl fühlte ich mich dabei nicht wirklich, aber was soll ich bei einer Feier, wo mich kein Thema so interessieren würde, dass ich dazu eine ehrliche Meinung hätte?
Muss ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben?

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